Doppelwohnhaus Mömpelgardweg

Friedrichshafen

ent­wurfs­kon­zept _ Das Bau­grund­stück liegt am Rande, einer für die Dor­nier­werke geplan­ten Sied­lung aus den 30 er Jah­ren, in einer Hang­lage unweit des Bodensees.

Ein hier bestehen­des Haus wurde abge­ris­sen und im Zuge der Ver­dich­tung durch ein Dop­pel­haus ersetzt. Das neue Gebäude besticht durch seine arche­ty­pi­sche Grund­form, die durch fas­sa­den­bün­dige Fens­ter und dem feh­len­den Dach­über­stand unter­stri­chen wird. Die Äus­sere Ruhe wie­der­holt sich durch klare Raum­glie­de­run­gen und redu­zierte Mate­ria­lien im Inne­ren des Gebäudes.

Die Qua­li­tät der Lage ist durch die gewach­sene enge Struk­tur der klei­nen Sied­lungs­häu­ser mit ihren grü­nen Nutz­gär­ten und dem, durch die Hang­lage beding­ten Weit­blick auf den See und die Alpen geprägt. Die Raum­glie­de­rung der jewei­li­gen Hälf­ten inter­pre­tiert diese Qua­li­tät in zwei ver­schie­de­nen Vari­an­ten. Äus­ser­lich homo­gen, ist das Gebäude im Inne­ren sehr indi­vi­du­ell auf das Lebens­kon­zept der Bau­herrn zugeschnitten.

Die  Ver­bin­dung von Innen und Aus­sen ist das zen­trale Thema des Ent­wur­fes. Klare gross­flä­chige Öff­nun­gen in Ver­bin­dung mit geschlos­se­nen Fas­sa­den­ab­schnit­ten steu­ern die Licht- und auch die Blick­füh­rung. Meh­rere Luft­räume die­nen als ver­ti­kale Ver­knüp­fung die, die Idee eines offe­nen kom­mu­ni­ka­ti­ven Hau­ses wie­der­spie­geln. Durch ein unkon­ven­tio­nel­les Raum­pro­gramm wer­den die Flä­chen opti­mal genutzt. Die rela­tiv kom­pak­ten Grund­flä­chen wer­den mit­tels Glas­flä­chen und Luft­räu­men gross­zü­gig gestaltet.

Im unte­ren Hang­ge­schoss der öst­li­chen Haus­hälfte ist der »öffent­li­che Bereich« als Wohn­kü­che mit Anschluss an den Gar­ten als fami­liä­rer Mit­tel­punkt geplant. Der angren­zende, in den Hang ein­ge­scho­bene und begrünte Hof dub­li­ziert hier optisch den Innen­raum und schafft gleich­zei­tig, auf­grund des hohen Glas­an­teils, einen inti­men Raum in einer dicht­be­sie­del­ten Lage. Durch raum­hohe, boden­ebene Ver­gla­sun­gen ist der Über­gang von Innen und Aus­sen fliessend.

Das Erd­ge­schoss ist hier als Ein­gangs­ebene, durch einen Luft­raum mit dem Hang­ge­schoss ver­bun­den und beinhal­tet die Schlaf­räume. Die obe­ren Geschosse, mit dem Wohn- und Schlaf­be­reich die­nen als pri­vate Rück­zugs­ebene.  Der Bade­be­reich ist hier bewusst zur best­mög­li­chen Ent­span­nung mit Blick in die Berge vom Nutz­bad getrennt. Eine ein­ge­zo­gene Dach­ter­rasse lei­tet das Licht durch den Luft­raum in den nach Nor­den aus­ge­rich­te­ten Schlafraum.

Beide Haus­hälf­ten sind als Nied­rig­ener­gie­häu­ser aus­ge­führt. Zwei Tie­fen­boh­run­gen lie­fern die not­wen­dige Ener­gie für die Erdwärmepumpe.

Bau­jahr: 2006 - 2007

 

Ver­öf­fent­li­chun­gen

Haus des Jah­res 2009 / Rang 5 / Schö­ner Wohnen

Häu­ser Award 2009 / Die bes­ten Ein­fa­mi­li­en­häu­ser Deutsch­land Öster­reich Schweiz / Cellwey Verlag

Die Kunst des Mach­ba­ren / Haus­blick / Süd­ku­rier 2009