situation I städtebau I erschliessung _ Der Wettbewerbsperimeter für die Neugestaltung des Zeltlagers Seemoos liegt westlich der Innenstadt von Friedrichshafen direkt am Bodenseeufer. Das 8000 m² grosse Grundstück wird im Norden durch die Möwenstrasse erschlossen. Das Landschaftsschutzgebiet im Osten und Süden sowie die lockere Bebauung mit ein- bis zweigeschossigen Einfamilienhäusern im Norden und Westen bilden den parkähnlichen Rahmen für den Neubau des Betriebsgebäudes des Jugendzeltlagers Seemoos. Im Ersatzneubau auf dem seit den 1950er Jahren bestehenden Areal sind die Hauptnutzungen Büro/ Verwaltung, Sanitäranlagen, Verpflegung und Betreuung sowie Lager und Schutzunterkünfte untergebracht. Das Grundstück, aufgeteilt in drei Teillager, bietet für ca. 300 Kinder während der Sommermonate eine spannende, weitläufige und ereignisreiche Kulisse.
Die Volumen sind präzise gesetzt und reagieren in ihrer Körnung und Ausformulierung auf die bestehende Bebauung. Die Nutzungen sind auf zwei Gebäude aufgeteilt und bewusst von der westlichen Bebauung abgerückt, dadurch verbessert sich die Schallbelastung der nördlichen Nachbarn und die primären Nutzungen sind zentral auf dem Grundstück situiert. Diese Zäsur bildet den neuen Auftakt zum Zeltlager Seemoos. Der Hauptbaukörper dient als Empfangsgebäude und zentrale Anlaufstelle. Durch die Hanglage entsteht von Süden ein zweigeschossiges und von Norden ein eingeschossiges Volumen mit einem ca. einem Meter hohen Sockel gegenüber dem Strassenniveau. Die Neubauten nehmen die Grösse und Dachform der umliegenden Bebauung auf, durch die Addition der Satteldächer entsteht der Charakter von aneinandergereihten Zelten.
Die Gebäude werden über die Möwenstrasse im Norden erschlossen. Für die Verwaltung und ausgewählte Nutzergruppen steht im Westen ein Parkplatz mit 15 Stellplätzen zur Verfügung. Ein Shuttleservice bringt die Kinder und Jugendlichen vom Parkplatz der Bodenseeschule auf das Zeltlagergelände. Die Anlieferung und die Entsorgung erfolgen über eine vom Lagerleben separaten Zufahrt mit eigenem Hof im Osten.
Im Erdgeschoss sind neben der Verwaltung die ruhigeren Nutzungen wie Meditation und Krankenzimmer untergebracht. Die zusammenhängende Fläche der Schutzhütten im Erdgeschoss kann bei Schlechtwetter Phasen für die Betreuung und das Spielen der Kinder attraktiv bespielt werden. Die Sanitärräume, der Kiosk, der Werkraum und das Backhäuschen liegen zentral und leicht auffindbar im Hanggeschoss. Der gedeckte Bereich vor Kiosk, Werken, Backen und Küche bildet zusammen mit dem Platz das Zentrum der Anlage. Eine grosszügige Treppe verbindet die beiden Niveaus. Alle Nutzungen für die Kinder sind gedeckt miteinander verbunden. Die Küchenanlieferung, der Entsorgungsbereich, die Garage und der Hausmeisterbereich sind klar von den restlichen Nutzungen getrennt.
Das Hanggeschoss ist in Massivbauweise angedacht, das Erdgeschoss und Dach in einer vorgefertigten Holzkonstruktion. Die Dachkonstruktion als Kastendecke wird über die Aussenwände getragen und überspannt stützenfrei die Gebäudetiefe.
Baujahr: in Planung